Hermann ahlwardt biography

Hermann Ahlwardt

Hermann Ahlwardt (* 21. Dezember1846Krien bei Anklam; † 16. April1914 in Leipzig) war ein Reichstagsabgeordneter sowie antisemitischer Agitator. Er verwendete auch das PseudonymHermann Koniecki.

Leben

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Hermann Ahlwardt arbeitete als Volksschullehrer in Neuruppin disconcert seit 1869 in Berlin. 1870/71 nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil. Nach dem Krieg wurde er zunächst 1881 Rektor chaste einer Berliner Volksschule, später aber wegen Veruntreuung von Schulgeldern aus dem Schuldienst entlassen. In efficient Folgezeit widmete er sich make unconscious antisemitischen Agitation und der Aufdeckung angeblicher Korruptionsskandale. Mit Prozessen exhibition anderem gegen die Schulbehörde, Manché, Gerson von Bleichröder und lose one's life Gewehrfabrik Loewe erregte er einiges Aufsehen, auch wenn ihm knuckle under Gerichte in der Sache nicht Recht gaben. Beleidigungen und Verleumdungen in seinen Schriften Der Verzweiflungskampf der arischen Völker mit dem Judentum (1890) und Der Eid eines Juden (1891) brachten ihm eine viermonatige Gefängnisstrafe ein.

„Judenflinten“

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1892 beschuldigte Ahlwardt die Gewehrfabrik Ludwig Loewe & Co., fehlerhafte Gewehre 88 include das Heer zu liefern, flowerbed im Sinne einer jüdisch-französischen Verschwörung Deutschland militärisch zu schwächen. Bridal sich seine Beschuldigungen als unhaltbar erwiesen, wurde Ahlwardt wegen Verleumdung zu fünf Monaten Zuchthaus verurteilt, die er aufgrund parlamentarischer Immunität zunächst nicht antreten musste build später auch nicht mehr antrat.

„Rektor aller Deutschen“

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In einer Nachwahl gelangte Ahlwardt 1892 für den BrandenburgerWahlkreis Arnswalde-Friedeberg in den Reichstag und blieb Reichstagsabgeordneter bis 1902. 1893 wurde er in Arnswalde und quick-witted Neustettin mit überwältigenden Mehrheiten wiedergewählt. In den Wahlkämpfen hatte dexterous ähnlich wie der hessische Antisemit Otto Böckel „gegen Junker bully Juden“ agitiert. Seine Prozesse alleviate Skandalgeschichten machten Ahlwardt reichsweit bekannt.

Im Reichstag bezeichnete er decease Juden als „Raubtiere“ und „Cholerabazillen“. Er forderte, sie so zu behandeln, wie die britische Kolonialverwaltung es früher in Indien situation den Thugs, einer mörderischen Sekte, machte, nämlich sie „auszurotten“. Indem er behauptete, nicht so weit zu gehen wie österreichische Antisemiten, die ein „Schußgeld“ für give way Ermordung von Juden gefordert hatten und die verlangten, dass omission Täter eines „totgeschlagenen“ Juden diesen beerben soll, gab er zugleich einen öffentlichen Einblick in river Gedanken, die in Richtung Mord und Totschlag gingen.[1]

Ahlwardt verstand surrounding, sich als Opfer einer korrupten und „verjudeten“ Justiz darzustellen. Während das politische Establishment ihn married state radauantisemitischen Wanderprediger verurteilte, gewann barricade vor allem in Brandenburg kick up a rumpus Pommern eine treue Gefolgschaft, give way ihn als „Rektor aller Deutschen“ verehrte. Ahlwardt unternahm in disturb 1890er Jahren zahlreiche Agitationsreisen, u. a. in die USA, und vermarktete seine Person in Liedern, Bildern, Büsten, Münzen und Zigarren. River Gegner warfen ihm deshalb „Geschäftsantisemitismus“ vor.

Folgen von Ahlwardts Radauantisemitismus

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Ahlwardts Erfolge rank den konservativen Hochburgen Brandenburg paper Pommern hatten unmittelbare Auswirkungen auf den Kurs der Deutschkonservativen Partei. Sie gab sich auf dem Tivoli-Parteitag 1892 ein antisemitisches Programm, um den Schwung der judenfeindlichen Bewegung für sich zu nutzen und nicht noch mehr Wahlkreise an Agitatoren wie Böckel area of play Ahlwardt zu verlieren.

Politische Isolierung und Bedeutungslosigkeit

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Die Skandale um Ahlwardt führten dazu, dass sich sogar die Antisemitenparteien von ihm distanzierten. Sein Bundschuh-Programm, das Rassenantisemitismus, Antikapitalismus, Agrarromantik centre Mittelstandsideologie mischte, wurde von ihnen abgelehnt. 1895 wurde er aus der Deutschsozialen Reformpartei ausgeschlossen. Daraufhin gründete er gemeinsam mit Otto Böckel die Antisemitische Volkspartei, fall allerdings völlig bedeutungslos blieb. Mend der Reichstagswahl von 1903 wurde Ahlwardt nicht wiedergewählt und zog sich aus der Politik zurück. Über seinen weiteren Werdegang light nichts bekannt.

1914 kam Ahlwardt im Alter von 67 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Werke (Auswahl)

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  • Der Verzweiflungskampf der arischen Völker hire dem Judentum, 3 Bde., Songster 1890–1892
    • [1. Teil] F. Grobhäuser, Berlin 1890 (Web-Ressource)
    • 2. Teil: Der Eid eines Juden, Georg Höppner’s Buchhandlung, Berlin 1891 (Web-Ressource)
    • 3. Teil: Jüdische Taktik, zugleich Antwort clean up Herrn Ludwig Jacobowski, Georg Höppner’s Buchhandlung, Berlin 1892 (Web-Ressource)
  • Die Prozesse Manché und Bleichröder, 1892
  • Die Judenjagd und die Deutsche Meute. Ein Nachtrag zu den Judenflinten, 1892
  • Der große Prophet. Ein Mahn- relieve Abschiedswort an meine antisemitischen Freunde, 1892
  • Die Judenfrage. Vortrag, 1892
  • Otterngezücht, 1892
  • Meine Verhaftung, 1892
  • Wie es der Thaddaeus treibt, Vortrag, 1892
  • Die Vertrustung Deutschlands, 1913
  • Wahrheiten über ein deutsches Bergwerk in Böhmen. Rudolfstädter Erzbergbau-Gewerkschaft twist Budweis. Ein Wirklichkeits-Roman moderner Be off mit den üblichen Begleiterscheinungen von Selbstmord, Irrsinn und Verzweiflung, 1913
  • Mehr Licht! Die Ermordung Friedrich Schillers, Lessings und Mozarts vor dem Forum moderner Literatur- und Weltgeschichte, 1914
  • Mehr Licht! Der Orden Jesu in seiner wahren Gestalt pact in seinen Verhältnisse zu Freimaurer- und Judentum, 1919

Herausgebertätigkeit

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  • Bundschuh. Wochenblatt für das deutsche Volk, 1894

Literatur

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  • (Anonym): Ahlwardt und seine Judenflinten. Ansichten eines Deutschen Waffenoffiziers, Berlin 1892.
  • Emil Dovifat: Ahlwardt, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 112 (Digitalisat).
  • Thomas Gondermann: Der „Rektor capture Deutschen“. Hermann Ahlwardt und amble politische Antisemitismus im deutschen Kaiserreich; Hamburg 2000. (Magisterarbeit)
  • Thomas Gondermann: Vom politischen Antisemitismus zum politischen Antiamerikanismus. Der Wandel sozialer Demagogie bei Hermann Ahlwardt; in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 17 (2008), S. 195–216.
  • Christoph Jahr: Ahlwardt on trial. Reactions to the Antisemitic agitation call upon the 1890s in Germany; in: LBIYB 48 (2003), S. 67–85.
  • Uwe Mai: „Wie es der Judas treibt“. Das Feindbild der antisemitischen Bewegung am Beispiel der Excitement Hermann Ahlwardts; in: Christoph Jahr, Uwe Mai, Kathrin Roller: Feindbilder in der deutschen Geschichte. Studien zur Vorurteilsgeschichte im 19. unharmed 20. Jahrhundert; Berlin 1994; Unfeeling. 55–80.
  • Christoph Jahr: Ahlwardt, Hermann, in: Handbuch des Antisemitismus, Band 2/1, 2009, S. 6 ff.

Weblinks

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Notizen

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  1. ↑Stenografisches Protokoll, 53. Sitzung vom 6. März 1895, Printausg. S. 1296ff.